Rennbericht von Steve Werner

Die Organisatoren des 18. Zierenberger Mountainbike-Marathons haben alles richtig gemacht. Könnte ich einen Preis für den besten Marathon des Jahres vergeben, stünde der glückliche Gewinner jetzt fest. Und das ist nicht nur meine persönliche Meinung. In allen Gesprächen nach dem Rennen berichteten die Fahrer von der unfassbar-schönen Strecke. „Wo habt ihr die ganzen Trails her?“ – flowig, steil, verwinkelt. Die wenigen Schotterpassagen reichten gerade einmal aus, um sich mit dem Nötigsten an Flüssigkeit und Nahrung zu versorgen, bevor sich das Karussell weiter drehte.

Aber nicht nur für die Strecke gibt es die maximale Punktzahl. Auch die Atmosphäre auf dem Marktplatz ist kaum zu übertreffen. Direkt im Stadtkern sind der Start-Ziel-Bereich und diverse Stände untergebracht. Ein kleines Volksfest für Biker, auf dem wir natürlich mit einigen Fahrern vertreten waren.

Steve


Rennbericht von Vincent Keller

Der Zierenberg-Bike-Marathon besitzt schon richtigen Kultstatus und ist mein absolutes Lieblingsrennen in der Kasseler Umgebung! Schon einige Male bin ich hier an den Start gegangen und freute ich mich schon lange auf dieses tolle Rennen. Nicht nur, weil mein Anfahrtsweg sehr kurz ist sondern vielmehr weil in Zierenberg eine grandiose Atmosphäre herrscht. Man hat das Gefühl, dass das halbe Dorf ehrenamtlich mithilft, den Bike Marathon zu organisieren und auch der Marktplatz im Zentrum lädt nach dem Rennen noch zum gemütlichen Verweilen ein.

Seit letztem Jahr wurde die Strecke des Zierenberg Bike Marathons grundlegend geändert, so fährt man nun statt über den Bärenberg und andere namenhafte Hügel jetzt über den Schreckenberg sowie über den Dörnberg. Die Kurzdistanz ist somit nun statt 37 km nur noch 28 km lang, jedoch sind dafür mehr anspruchsvolle Single-Trail-Passagen als auf der alten Strecke vorhanden. Leider hatte ich nun nicht mehr den Vorteil, dass ich die Strecke bereits kannte und so war der Heimvorteil verspielt.

Beim Start reihte ich mich vorne ein und fuhr die ersten Kilometer mit der Führungstruppe. Doch schon beim ersten steilen Anstieg gingen drei Fahrer aus dem Sattel und hatten sich innerhalb kürzester Zeit bereits einen guten Vorsprung heraus gefahren. Ich nahm mit der zweiten Gruppe die Verfolgung auf, in der auch mein Teamkollege Kai mitfuhr. Doch auch diese Gruppe hielt nicht lange zusammen, nach den ersten 10 km löste ich mich mit zwei anderen Fahrern vom Verfolgerfeld. Mit diesen zwei Fahrern fuhr ich bis zum Ende zusammen, und wir konnten uns gegenseitig pushen. Das war ein großartiger Spaß! Während die erste Hälfte auf dem Schreckenberg noch ziemlich gut präpariert war, hatte auf der zweiten Hälfte der Strecke der Regen der letzten Tage dem Untergrund viel abverlangt. Teilweise große Matschflächen auf einem Single Trail sind eine neue Art der Herausforderung, bei der man sich mehr denn je eine gute Linie suchen muss.

Schließlich setzte sich wenige Kilometer vor dem Ziel bei einem sanften Bergabstück ein Fahrer aus unserer Dreiergruppe ab und schoss uneinholbar schnell davon, also hefteten wir uns zu zweit an seine Fersen. Doch da es außer dem letzten Zielanstieg keinen Berg mehr gab, schafften wir es nicht, ihn noch einzuholen. So entschied ich schließlich den Zielspring zwischen meinem Mitfahrer und mir für mich und kam als 5. in der Gesamtwertung und 2. meiner Altersklasse ins Ziel.

Was bleibt? Zierenberg ist und bleibt ein spitze Rennen und die neue Strecke gefällt mir noch besser als die Strecke der letzten Jahre. Sie ist technisch anspruchsvoller und hat einen höheren Single-Trail-Anteil. Außerdem ist die Beschilderung und Absperrung der Strecke super gelöst, weiter so!

Vincent


Ergebnisse:

Familienrunde (10 km)

Emma Münch: 1. AK / 9. Gesamt
Emil Münch: 5. AK / 29. Gesamt

Kurzdistanz (28 km)

Vincent Keller: 2. AK / 5. Gesamt
Kai Sippel: 6. AK / 16. Gesamt
Kolja Hesse: 7. AK / 24. Gesamt

Mitteldistanz (56 km)

Mohammadreza Entezarioon: 5. AK / 7. Gesamt
Steve Werner: 3. AK / 17. Gesamt
Michael Münch: 9. AK / 34. Gesamt
Alexander Rink: 21. AK / 80. Gesamt

Fotos: Kristinas Radsport-Fotos, Andreas Reitmaier, privat