Rennbericht von Sebastian Jandrey

Letzten Sonntag machte ich mich alleine auf den Weg zum potentiell schönsten MTB-Marathon NRWs in „meinem“ Revier am Rursee.

Die Nähe zur holländischen Grenze, die Teilnahme an der Nutrixxion Marathon Trophy und vor allem die Landesmeisterschaft der Feuerwehren versprachen ein starkes Starterfeld auf der Kurzstrecke. Mit über 670 Startern insgesamt bzw. 334 auf der von mir gewählten Kurzstrecke über 39 km und 950 Höhenmeter verbuchte der Veranstalter auch direkt einen Teilnehmerrekord.

Während die Wetterbedingungen bei der Anreise noch ideal waren, war auf die Eifel natürlich Verlass und  zwei Stunden vor dem Start fing es erst einmal ordentlich an zu regnen. So waren wir quasi alle komplett kalt und nass, noch bevor es überhaupt richtig los ging. Pünktlich zum Start klarte es dann aber auf und es konnte endlich losgehen.

Da es für die Lizenzfahrer und für die Teilnehmer der Feuerwehr-Meisterschaft vorne einen eigenen Startblock gab, durfte ich mich nur deutlich weiter hinten einreihen. So musste ich im ersten Anstieg auf teils engen Wegen erst einmal an sehr vielen Fahrern vorbei, während sich die schnellen Gruppen vorne uneinholbar absetzten. Am zweiten Anstieg habe ich dann jedoch den Anschluss an eine ambitionierte Fünfergruppe geschafft, um gemeinsam den Weg weiter nach vorne anzutreten.

Da ich auf den durch den Regen äußerst rutschigen Abfahrten nicht bereit war, das hohe Tempo und Risiko mitzugehen, habe ich den Anschluss an die Gruppe bergab wieder verloren. So fuhr ich dann die zweite Hälfte des Rennens größtenteils alleine im eigenen Tempo zu Ende. Ein Highlight des Rennens ist jedes Jahr der steile Skihang eine Wiese hinauf. Hier konnte ich unter starkem Applaus (für ihn) einen der Lokalmatadoren kassieren.

Auf den letzten 7-8 km begeisterte mich dann das extrem hohe Tempo im Abschluss. Hier geht es über leichtes Gefälle zurück nach Einruhr und jeder holt ohne Risiko eines weiteren Anstieges das absolut Letzte aus sich heraus. So fuhr auch ich erschöpft aber glücklich nach 2:08:42 h auf Platz 17 der Altersklasse bzw. 77 im Gesamtfeld über die Ziellinie.

Es war wieder eine sehr angenehme und gut organisierte Veranstaltung und das Rennen im nächsten Jahr ist fest vorgemerkt.

Sebastian


Fotos: Sportograf