Bericht von Holger:

In Rotenburg erkämpften wir uns in der 2er-Team-Wertung den ersten Rang vor 22 weiteren „Pärchen“. Die Veranstaltung war von etwa 150 Teilnehmern besucht, die entweder als Solisten, als 2er oder als 4er-Team angetreten waren. Ort des Geschehens war der Wald rings um den Jugendhof in Rotenburg a.d. Fulda. Dieser liegt auf der Südseite der Fulda, unweit der City, allerdings deutlich über den Dächern der Stadt.



Es galt, einen Rundkurs von 3,5 km mit 130 Höhenmetern zu absolvieren. Ziel des Rennens war, möglichst viele Runden innerhalb von 8 Stunden zu vollenden. Die Spin(e)-Doctors, Steve & Holger, haben es am Ende auf 38 Zieldurchfahrten gebracht.  Das waren zwei Runden mehr, als die Zweitplatzierten verbuchen konnten (und nur zwei weniger, als das siegreiche 4er-Team mit 40 absolvierten Runden!).

Ich bin zum Auftakt 11 Runden gefahren, da Steve durch berufliche Verpflichtungen erst um 11:00 Uhr hinzustoßen konnte. Die Zeit vor dem Startschuss war durch Hektik bestimmt, da ich wetterbedingt (Eisregen in den frühen Morgenstunden) erst 29 Minuten vor Beginn am Ort eintraf und noch nie so knapp die Startlinie erreicht habe. Das übersteht man am besten, wenn man weiß, dass innere Ruhe einkehren wird, wenn man endlich loslegen darf, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – Treten.

Steve staunte nicht schlecht, als er nach seinem ersten Einsatz die Zwischenstände studierte und uns als aktuell führendes Gespann ausmachte. Das nimmt nicht Wunder, hat er doch Rundenzeiten hingelegt, wie kaum ein anderer (lediglich 15 Sekunden trennten ihn von der aller schnellsten Zeit eines anderen Athleten).

Wir haben unsere Wechsel nach unserem jeweils ersten Block so dann an die Lage angepasst. Sprich: das Rennfieber und die Aussicht auf einen solchen Erfolg hat uns angetrieben, schnelle Zwischenzeiten aufrecht zu erhalten, bei zeitgleich geringerer Auskühlung des wartenden Partners.

Unsere Führung war selbst wegen den zusehends schlechter werdenden Streckenverhältnissen aufgrund rapide einsetzenden Tauwetters zu keiner Zeit gefährdet, es sei denn, ein Defekt oder Sturz hätte uns ereilt.

Genau das passierte mir auf dem geradlinige Downhill-Trail in der finalen Runde; ein kurz rutschendes Vorderrad versetzte mich neben die eigentliche Fahrspur in tieferes Laub, so dass mein Rad abtauchte und mich ziemlich wenig elegant über den Lenker abwarf.

Ich sprang wieder auf und überquerte die Ziellinie um 16:55 Uhr zum letzten Mal und konstatiere, dass es für mich eine Premiere war – einen ersten Platz hatte ich bisher noch nie erlangt.

Ich bin stolz wie Bolle und deshalb mein großer Dank an Steve, der die Teilnahme vorgeschlagen hatte und auch für seine sportliche Leistung, die nicht wenigen anderen Beobachtern Worte des Respekts abnötigte, hat er doch mehrfach Zwischenzeiten unter 11 Minuten auf das sulzige „Schnee-Parkett“ gelegt.