Author: Lars Riehl (page 1 of 6)

Presse: Baunataler Nachrichten vom 26.10.2016

Volksbank Langenberg Marathon

Bisher hatte ich um den Langenberg Marathon eigentlich immer einen riesengroßen Bogen gemacht, denn zum einen ist normalerweise Anfang Oktober das Wetter schon recht ungemütlich und zum anderen hinterließ der schwere Sturz meines Teamkollegen Steve bei der 2013er Ausgabe des Rennens auch bei mir ein gewisses Unwohlsein und eine ziemlich große Portion Respekt vor dieser Strecke.

Dennoch hatte ich bei den vergangenen Rennen in Zierenberg, Nordenau und beim Dünsberg Marathon zu viel Spaß und meine Form schien einfach zu gut, als dass ich dieses letzte Rennen der Saison hätte ausfallen lassen können…

Also musste nur noch meine Liebste zur persönlichen Betreuung motiviert werden und schon ging es ein weiteres Mal in diesem Jahr in’s wunderschöne Hochsauerland zu einem Familienausflug… inklusive einem Mountainbike Rennen.

Als BDR-Lizenzinhaber konnte ich zwischen Mittel- oder Langdistanz wählen. Die Mitteldistanz über zwei Runden mit insgesamt 64 km und 1900 Höhenmetern sollte es werden.

Umziehen, warmfahren und ab in die Startaufstellung. Etwas verwunderlich war, dass bereits 20-30 Fahrer vorn an der Startlinie standen und sich alle anderen Fahrer dort nicht anstellen durften. „Trophy Fahrer und VIPs!“, wurde mir von einem Streckenposten gesagt. Im Verlaufe des Rennens stellte ich dann fest, dass dort vorne nicht nur Trophy-Fahrer, sondern auch einige direkte Altersklassen-Konkurrenten versammelt waren….

Nach den ersten hektischen Kilometern mit den typisch waghalsigen Fahrmanövern der übermotiviert drängelnden Lokalmatadoren ging es direkt rein in den ersten langen Anstieg. Die Spitze war bereits weg und doch machten einige Fahrer mächtig Druck, um noch nach vorn zu kommen.

Ich konzentrierte mich auf meinen eigenen Rhythmus und kurbelte mich ganz ruhig, kurz unterhalb meines roten Bereiches in das Rennen hinein.

Zusammen mit Huub Tankink und Eugen Schmunk (beide GT-YellowWings) beendete ich die erste Runde. Zu Beginn der zweiten Runde war ich im ersten Anstieg dann plötzlich wieder allein. Irgendwann schloss ich auf drei weitere Fahrer auf und wir fuhren einige Kilometer wunderbar rotierend zusammen. Nach einer langen Bergab-Passage war dann auf einmal wieder niemand mehr in meinem Windschatten. Von diesem Moment an hieß es: ‚Vollgas bis zum Ende‘, was schon beim Dünsberg Marathon super funktionierte und auch hier einmal mehr aufgehen sollte.

Am Ende sprang für mich ein Sieg in der Altersklasse und ein siebter Platz im Gesamtklassement heraus, womit ich absolut zufrieden in die Winterpause gehen kann.

Bis nächstes Jahr, kommt gut durch den Winter :)

Lars


Ergebnis (64 km):

Lars Riehl: 1. AK / 7. Gesamt

Fotos: sportograf.com, privat


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phi Dünsberg Mountainbike Marathon

Am vergangenen Wochenende wurde beim Dünsberg Mountainbike Marathon in Biebertal der letzte Lauf zur Rosbacher Bike Challenge ausgetragen. Entsprechend stark war das Fahrerfeld besetzt, auch weil das Rennen über die Langdistanz wegen zu geringer Beteiligung gestrichen und mit der Mitteldistanz zusammengelegt wurde.

Bei bestem Wetter und idealen Streckenbedingungen konnte Lars Riehl erneut ein Ausrufezeichen setzen und sicherte sich einen Platz auf dem Podium.

Auch für Mohammadreza Entezarioon lief das Rennen sehr vielversprechend, bis er durch einen Defekt wertvolle Zeit verlor, was ihn die Chance auf eine Spitzenplatzierung kostete.

Michael Münch fuhr wie erwartet ein grundsolides Rennen und schrammte nur knapp an einem Top-Ten Ergebnis in der Altersklasse vorbei.

Ergebnisse (54km):

Lars Riehl: 2. AK / 20. Gesamt
Michael Münch: 11. AK / 51. Gesamt
Mohammadreza Entezarioon: 19. AK / 72. Gesamt

Fotos: Kristinas Radsport Fotos, Christian Schell/cyclingpics.de, privat



3-Täler-Marathon Titmaringhausen

Entgegen aller App-Prognosen trafen sich Markus, Steve und Reza bei bestem Wetter in Titmaringhausen, um dort kurz vor Saisonende auf der 70 Kilometer Distanz noch einmal die Beine kreisen zu lassen.

Die Konkurrenz im Starterfeld des Rennens auf der Mitteldistanz war diesmal sehr ordentlich; vermutlich auch aufgrund der deutschen Hochschulmeisterschaften, die hier ausgetragen werden sollten. Entsprechend hoch war das Anfangstempo und ein Mitfahren in der Spitzengruppe wie im letzten Jahr nicht möglich.

Mit Leonhard Fenske, Eugen Schmunk und Florian Eitel flog Steve durch die erste Runde, musste aber nach ca. 35 km Tempo rausnehmen. Im Verlauf der zweiten Runde konnte Reza im Päckchen mit Patrick Hartmann aufschließen. Gemeinsam erreichte die Dreiergruppe am Ende des letzten langen Anstiegs noch Florian Eitel und umgehend wurde auf diesem Teerstück der Kampf um die Top-Ten ausgetragen.

Reza konnte nicht ganz folgen und auch Steves Beine streikten. Trotzdem waren beide mit ihrer Leistung hoch zufrieden und genossen die letzen Kilometer ins Tal, wo sie nach ca. 3 Stunden und gut 1600 Höhenmetern gemeinsam das Ziel auf Platz 10  und 11 durchfuhren.

Markus ging es bei seiner ersten Teilnahme in Titmaringhausen etwas gelassener an. Völlig tiefenentspannt fuhr der Ötztal-Finisher einen 13. Platz in der Altersklasse ein.

Ergebnisse:

Steve Werner: 3. AK / 11. Gesamt
Mohammadreza Entezarioon: 6. AK / 10. Gesamt
Markus Simon: 13. AK / 71. Gesamt

Fotos: Kristinas Radsport Fotos, privat



MTB-HessenCup – Gedern

Rennbericht von Steve Werner

MTB HessenCup Teil 2: Da das CC-Rennen Anfang August in Bad Salzhausen richtig Fez gemacht hat, reisten Reza und ich nochmal nach Südhessen, um beim CC-Rennen in Gedern zu starten. Diesmal waren wir in Begleitung von Matze, Meister der „Feed-Zone“. Da eine Übernachtung nicht drin war und wir gemeinsam anreisen mussten und wollten, entschied ich mich, beim 2-Stunden Jedermannrennen zu melden, das Samstag stattfand – am Sonntag folgte das C3-Elite-Rennen.

2-Stunden Cross-Country schien interessant. Vorsichtshalber machte ich in den zwei Wochen vor dem Rennen den ein oder anderen Satz Liegestütze zusätzlich, um bei dem ewigen Geholper nicht vom Rad zu fallen.

Wir kamen zeitig an, sodass wir zum offenen Training die Strecke abfahren konnten. Im Prinzip war alles fahrbar – viele enge Kurve, einige Rampen, sowohl runter als auch hoch, einige Kurvenanlieger, recht viele Steine, verwinkelte Passagen, Wiesenanstieg, 2x Rockgarden usw… Insgesamt ca. 3 km mit 140 Höhenmetern. Da ich die Sprünge nicht testen konnte, blieb mir im Rennen an zwei Stellen nur der Chickenway. Das brachte mir den ein oder anderen Kommentar der Zuschauer ein, sowie pro Runde ca. 6 Sekunden extra. Aber egal: der Papa geht kein Risiko, hat er daheim versprochen.

Wir waren warm, Matze gebrieft und mit allerlei Zubehör in der Feed-Zone postiert, es konnte also losgehen. Vom Start weg lief es gut, ich bog auf Platz 4 liegend in die erste verwinkelte Sektion im Wald ein, Reza folgte aufgrund von Schwierigkeiten mit der Schaltung ca. auf Platz 9. Ich versuchte, am Anfang nicht zu überziehen, um dann in den technischen Passagen nicht zu sehr zu verkrampfen. Die Pulsuhr zeigte maximal 185. Ich beguckte mir erstmal das Geschehen und groovte mich ein. An den ersten Bergauframpen konnte ich einen Platz gutmachen und schob mich so auf Rang 3, gefolgt von Reza, der sich rangearbeitet hatte und nun im Wiesenanstieg mächtig Druck machte. So passierten wir auf Platz 2 und 3 liegend erstmals die Schikanen im Start-Ziel-Bereich. Wir hatten bereits ein ordentliches Loch gerissen und jagten dem führenden Robert Kühn (Kühn Fahrwerkstechnik) nach. Uns folgten Stefan Donner (SV Tabarz) auf 4 und Alexander Sgodzai (Team Radkultur) auf 5, die auf uns ca. 15 Sekunden Rückstand hatten.

Reza und ich konnten im Päckchen gut das Tempo halten und legten konstante Rundenzeiten hin, wobei Reza, von einigen technischen Problemen geplagt, oft wertvolle Sekunden einbüste. Die verdammte Schaltung wollte einfach nicht. So konnte ich, trotz der längeren Wege um die Rampen herum, immer wieder aufschließen. Nach ca. einer Stunde, also in Runde 5, war es dann soweit. Vermutlich aufgeputscht durch den Streckensprecher, der uns in jeder Runde die Rückstände auf den führenden Kühn mitteilte, brach der iranische Tiger plötzlich aus und machte sich auf die Jagd. Ich konnte absolut nicht folgen und sicherte vorsichtshalber mal nach hinten ab und sparte Körner für die kommende Stunde. Eineinhalb Runden später musste ich dann leider einen auf iranisch fluchenden Tiger passieren, der gerade dabei war, sein Hinterrad auseinanderzunehmen. Kettenklemmer, Schaltwerk abgerissen etc… Shit dachte ich, war aber umso mehr dazu angespornt, den zweiten Platz für uns zu halten. Eigentlich ging’s auch ganz gut. Die Technikpassagen liefen unerwartet flüssig. Ich war im Prinzip locker und kam ganz soft durch und konnte den Drittplatzierten auf Abstand halten, der aber jede Runde um ca. fünf Sekunden schmolz. In Runde 9 wurde es dann spannend. Kühn war weg. Da ich unbedingt einen Zielsprint vermeiden wollte, machte ich auf den Flachpassgen zwischen den verwinkelten Kursen immwer wieder Tempo und holte alles raus. Als ich in der letzten Runde den Wiesenanstieg passierte, waren es noch gut 25 Sekunden Vorsprung und ich konnte gelassen ein letzes Mal den Parcours im Zielbereich durchfahren. Beim Überfahren der Paletten im Chickenway konnte ich mir dann ein „Gaak, boaaag, boaaag!“ in Richtung der Zuschauer nicht verkneifen. Die fanden’s lustig und wir waren versöhnt. Nur Reza konnte am Ende keinen Frieden mit dem Rennen schließen. Er hatte zwischendurch sein Rad noch einmal kurz zum Laufen gebracht, musste schließlich aber zu Fuß auf Platz 9 durch’s Ziel. Kopf hoch, Reza! Bei der Leistungsentwicklung können wir uns für nächste Saison auf einiges gefasst machen.

Steve



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