Bisher hatte ich um den Langenberg Marathon eigentlich immer einen riesengroßen Bogen gemacht, denn zum einen ist normalerweise Anfang Oktober das Wetter schon recht ungemütlich und zum anderen hinterließ der schwere Sturz meines Teamkollegen Steve bei der 2013er Ausgabe des Rennens auch bei mir ein gewisses Unwohlsein und eine ziemlich große Portion Respekt vor dieser Strecke.

Dennoch hatte ich bei den vergangenen Rennen in Zierenberg, Nordenau und beim Dünsberg Marathon zu viel Spaß und meine Form schien einfach zu gut, als dass ich dieses letzte Rennen der Saison hätte ausfallen lassen können…

Also musste nur noch meine Liebste zur persönlichen Betreuung motiviert werden und schon ging es ein weiteres Mal in diesem Jahr in’s wunderschöne Hochsauerland zu einem Familienausflug… inklusive einem Mountainbike Rennen.

Als BDR-Lizenzinhaber konnte ich zwischen Mittel- oder Langdistanz wählen. Die Mitteldistanz über zwei Runden mit insgesamt 64 km und 1900 Höhenmetern sollte es werden.

Umziehen, warmfahren und ab in die Startaufstellung. Etwas verwunderlich war, dass bereits 20-30 Fahrer vorn an der Startlinie standen und sich alle anderen Fahrer dort nicht anstellen durften. „Trophy Fahrer und VIPs!“, wurde mir von einem Streckenposten gesagt. Im Verlaufe des Rennens stellte ich dann fest, dass dort vorne nicht nur Trophy-Fahrer, sondern auch einige direkte Altersklassen-Konkurrenten versammelt waren….

Nach den ersten hektischen Kilometern mit den typisch waghalsigen Fahrmanövern der übermotiviert drängelnden Lokalmatadoren ging es direkt rein in den ersten langen Anstieg. Die Spitze war bereits weg und doch machten einige Fahrer mächtig Druck, um noch nach vorn zu kommen.

Ich konzentrierte mich auf meinen eigenen Rhythmus und kurbelte mich ganz ruhig, kurz unterhalb meines roten Bereiches in das Rennen hinein.

Zusammen mit Huub Tankink und Eugen Schmunk (beide GT-YellowWings) beendete ich die erste Runde. Zu Beginn der zweiten Runde war ich im ersten Anstieg dann plötzlich wieder allein. Irgendwann schloss ich auf drei weitere Fahrer auf und wir fuhren einige Kilometer wunderbar rotierend zusammen. Nach einer langen Bergab-Passage war dann auf einmal wieder niemand mehr in meinem Windschatten. Von diesem Moment an hieß es: ‚Vollgas bis zum Ende‘, was schon beim Dünsberg Marathon super funktionierte und auch hier einmal mehr aufgehen sollte.

Am Ende sprang für mich ein Sieg in der Altersklasse und ein siebter Platz im Gesamtklassement heraus, womit ich absolut zufrieden in die Winterpause gehen kann.

Bis nächstes Jahr, kommt gut durch den Winter :)

Lars


Ergebnis (64 km):

Lars Riehl: 1. AK / 7. Gesamt

Fotos: sportograf.com, privat


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